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Erste Teilstücke werden versenkt


14.10.2011

Ab heute werden mit Turm und Stadtmauer die ersten Teilstücke einer Unterwasserstadt aus Stahlbeton versenkt. 17 Segmente auf 400 m² sind insgesamt geplant. Bis 2016 soll das Vorhaben realisiert sein.
Schiffe versenken können die Nordhäuser bereits. Drei Wracks ruhen schon auf dem Grund des Sundhäuser Sees. Jetzt gehen die Südharzer einen Schritt weiter. Sie planen eine Unterwasserstadt. "Nordhusia" ist ihr Name.

Die Idee ist nicht neu. Seit drei Jahren beschäftigen sich Wolfgang Tröger und seine Mitarbeiter im Nordhäuser Tauchsportzentrum intensiv mit dem Vorhaben.
Das Tauchen im See ist jetzt schon verlockend. Mit der neuen Unterwasser-Attraktion soll es noch interessanter werden, wünscht sich W. Tröger.

Seine Truppe versenkt keine Nachbauten alter ägyptischer Tempel, sondern Alt-Nordhausen aus Stahlbeton. "Wir sind noch immer Sporttaucher und keine Unterwasser-Schweißer", betont Tröger. Deshalb wird alles an Land erbaut, um es dann den Fluten zu übergeben. Erst unter Wasser wird es zusammengesetzt.
Das erste Element ist fertig. Es besteht aus sechs Teilstücken. Drei bilden einen fünf Meter hohen Turm, die anderen drei insgesamt 15 Meter lange Stadtmauer. "Die sieht schöner aus als die Richtige", meint der 61-jährige Tauchbasis-Chef. Auch dank der Hilfe des Architekten Gerald Köhler.

In dem Projekt steckt ebenso die Arbeit der Fachleute von "German Pipe" und "Nordhäuser Stahl". Mit Ihrem Ponton können die Betonteile bis zur Versenkungsstelle geschwommen werden. Die Ankerplätze sind schon am Seegrund.
 
Elf bis zwölf Tonnen schwer sind die Teile. Mit einem Kran werden sie heute zum See befördert. Acht Männer warten dort. Drei sind unter Wasser, zwei Arbeiter und ein Sicherheits-Taucher. Die anderen agieren auf dem Ponton. Per Sprechfunk sind alle verbunden. Das ist wichtig. Nichts darf schiefgehen. Die Männer müssen Maßarbeit leisten. Auf den Zentimeter genau. "Wir haben alles durchdacht. Aber der Teufel steckt im Detail*, so Tröger.
 
Entschlossen und mutig blicken die Männer ihrer Aufgabe entgegen. Sie sind ebenso kreativ wie sportlich. Nur eines fehlt ihnen: Sie haben keine Erfahrung im Versenken tonnenschwerer Betonteile. Es ist das erste Mal. Unabsehbares kann immer geschehen. Ein Restrisiko bleibt. Trotz sorgfältiger Tüftelei und akribischer Rechnerei.
 
Geduld ist sicher auch gefragt. "Es wird dauern. Aber wir werden es zwingen", zeigt sich Tröger kämpferisch. Bis Montag sollen Turm und Mauer stehen. In einer Tiefe von 12 bis 13,7 Metern. Der Seeboden ist abschüssig. Dennoch soll es kein schiefer Turm werden.
 
Geboren ist die Idee in der Tauchbasis. Der Entwurf ist ein Produkt der Nordhäuser Jugendkunstschule. 17 Segmente sind geplant. In vier bis fünf Jahren soll Nordhusia komplett versenkt sein. Auf einer Fläche von rund 400 m².
 
Das Bauwerk soll ein Biotop werden, hofft Tröger. Nicht nur Neoprenanzüge sollen hier zu sehen sein. Auch Fische, Krebse, Muscheln und Schwämme. "Deshalb ist es wichtig, dass nur umweltverträgliche Materialien verwendet werden", so Tröger.
 
Seit sechs Jahren besteht das Tauchsportzentrum am Sundhäuser See. "Wir haben bei null angefangen", blickt Tröger zurück. Heute zählt die Basis jährlich 10 000 Taucher. Die steigen nicht nur in den See. Viele übernachten auch in der Stadt, kaufen hier ein. Es sind Touristen, die Geld in die Region bringen.
"Die Nordhäuser Tauchgewässer sind inzwischen in Deutschland bekannter als der "Doppelkorn", behauptet Tröger.
 
Die zentrale Lage, die optimale Infrastruktur sowie das klare und tiefe Wasser sind die größten Lockmittel des Sundhäuser Sees.
Tauchen ist längst ein Breitensport. Rund zwei Millionen Deutsche besitzen schon einen Tauchschein, weiß Tröger. Und Nordhausens guter Ruf verbreitet sich wie ein Lauffeuer.
 
Thüringer Allgemeine - Freitag, 14.Oktober 2011  |  Foto: Roland Obst


Teile der Versunkenen Stadt

 

Nordhusia mit etwas Rückstand


Nordhusia mit etwas Rückstand - Erstes Etappenziel erst heute erreicht

18.10.2011

Die ersten Elemente der künftigen Unterwasserstadt "Nordhusia" sind im Sundhäuser See versenkt worden. Gestern wollten die Männer vom Nordhäuser Tauchsportzentrum eigentlich schon ihr Etappenziel erreichen. Aber am Wochenende gab es Komplikationen. Ein Stahlträger hatte sich verbogen. Es musste improvisiert werden. Deshalb muss die Truppe um Basischef Wolfgang Tröger heute noch einmal ran und letzte Arbeiten leisten, damit die 15 Meter lange Stadtmauer und der fünf Meter hohe Turm an ihrem vorgesehenen Platz stehen.

"Insgesamt sind wir zufrieden, wie es bisher gelaufen ist", sagte Martin Becher, Mitarbeiter der Tauchbasis. "Zwei, drei Punkte waren einfach unvorhersehbar und somit nicht planbar." Die Sporttaucher versenken erstmals tonnenschwere Stahlbetonteile in einem See. In fünf Jahren soll Nordhusia komplett sein. Auf einer Fläche von 400 m² sind 17 Segmente geplant.  

Thüringer Allgemeine - Dienstag, 18.Oktober 2011

Spaziergang zwischen den Mauern

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UW- Bilder © Robert Lange | Lange-Tauchen